So, heute fange ich mal von hinten an! Wir grüßen aus der Mikrobryggeri in Trondheim (und in der Hand ein „Endless Summer“)

Seit knapp 21:00 sind wir in der Stadt. Da Uwe schon vor Jahren hier war, gab es gleich direkt von der Fernstraße runter eine kurze Stadtführung. Echt hübsch hier:

Danach ging es in die Unterkunft, nach über 700km… was für ein Ritt…

Natürlich war uns klar, dass am fünften Tag in Folge mit solchen Entfernungen die nächsten 700km an einem Tag eine kleine Herausforderung für die Kondition und die Hinterteile sein würden. Trotzdem: Heute gönnten wir uns erstmals Frühstück und kamen erst halb 10 los.

Zuerst ging es auf der Landstraße nach Osten. Später fuhren wir wieder auf der E6 Richtung Süden. Die ersten 100km waren toll, extrem viele Kurven und tolle Landschaften. Da ich aber genau dies hier so schon mehrmals beschrieben habe, folgen einfach nur ein paar Bilder:

Grundsätzlich änderte sich die Landschaft in in der Provinz Nordland: alles wirkte jetzt viel harmonischer, nicht mehr ganz so schroff, ein tolles Gebiet. Hier könnte man bestimmt auch prima Wandern, aber nur theoretisch, zum Glück besitzen wir Motorräder!

2 Stunden später waren wir wieder am Polarkreis, dort überquert auf einem kargen Hochplateau. Dieses mal ohne Weihnachtszauber, aber alternative Marketingopferlokalitäten befanden sich natürlich trotzdem an Ort und Stelle (nicht dass wir gegen so etwas immun wären…). Und ja, das auf dem ersten Bild ist Schnee!

Auch wenn er zum Greifen nah lag: zum Glück schneite es nicht. Wir hatten nur wieder Regen (muss wohl am Polarkreis liegen). Kurz danach ging es wieder abwärts, die Landschaft wurde freundlicher und das Wetter besser. Warum dabei allerdings eine Kehrmaschine in der absoluten Pampa mit 5km/h die Straße „säuberte“, bleibt wohl ein Geheimnis… obwohl, irgendwas muss ja mit der Maut passieren 😉

Die Strecke zog sich, mal fuhren wir mit anderen Motorradfahrer:innen, mal begegnete uns über Kilometer niemand. Wir lernten norwegischen Berufsverkehr kennen und sahen bestimmt 20 mal landwirtschaftliche Geräte auf der Straße (natürlich direkt vor uns und ohne Überholmöglichkeiten).

Die letzten 200km veränderte sich die Landschaft dann noch einmal deutlich: keine hohen Gipfel mehr, dafür wirkte alles ein bisschen wie Modelleisenbahnanlage: Eine Mischung aus Allgäu, Harz und Rhön. Okay, ein wenig Thüringer Wald war auch dabei. Nur eben alles mit viel Wasser.

Heute musste ich während der Fahrt an verschiedene Reiseberichte und Blogs denken: oft wurde die E6 als langweilig bezeichnet oder als schnurgerade Transitroute. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen: bestimmt gibt es aufregendere Strecken für Motorradfahrer:innen. Aber Norwegen ist nunmal riesig und es braucht auch Straßen, um von ganz oben nach ganz unten kommen zu können! Und dafür bietet die E6 eine ganze Menge, sicher für jeden etwas.

Ich bin mir übrigens sicher, dass der Vorderreifen von Uwe heute Morgen noch nicht bis ganz zur Kante angekratzt war. Die Reifen sind mittlerweile wieder rund!

Wir sehen uns morgen auf der Atlantikstraße, und wenn alles gut läuft auf den Weg nach Südschweden. Gute Nacht!