Kategorie: Finnland

Auf dem Weg nach Norwegen…

Nach dem wir wieder unterwegs waren, standen die ersten Rentiere auf der Straße – Jawohl, wir sind auf dem richtigen Weg. Später ein gewohnter Anblick, aber immer mit dem Bedürfnis, die knuddeligen Tierchen zu streicheln.

300km hinter dem Weihnachtsmann liegt der Inari See, der drittgrößte See Finnlands. Nett hier:

Die letzten 15 Kilometer vor Inari sind ein Traum für Motorradfahrer. Endlose, lange Kurven und kaum Autos. Urplötzlich wirst Du aus deinem „Tundra-Trott“ mit eingeschaltetem Tempomat gerissen und das typische Dauergrinsen legt sich auf, bis der Helm an den Wangen drückt…

Hinter Inari bogen wir das erste mal seit hunderten Kilometern von der E75 ab. Nun waren es noch 70km bis zur norwegischen Grenze. Für Thomas: ab hier trafen wir regelmäßig Teilnehmer der NorthCape4000. Schade, dass es nicht so geklappt hat, wie wir anfangs dachten. Aber: einen riesigen Respekt an alle Teilnehmer. Gerade der Abschnitt vor der Grenze muss eine heftige Schinderei gewesen sein, mit den ständigen Anstiegen. Und danke nochmal für den Hinweis zum Grenzübergang. Wir sind 17:00 Uhr aus Finnland raus und 16:00 in Norwegen rein, hat gut gepasst und eine Stunde gab es auch noch geschenkt 😉

Das war es nun: für uns vorrangig ein Transitland – innerhalb kürzester Zeit knapp 1.300km durch Finnland. Unser eigentliches Ziel: Norwegen!

Zu Besuch beim Weihnachtsmann

Wir stehen am Polarkreis! Irgendwie ein tolles Gefühl, warum auch immer: Egal auf welcher Seite man steht – es fühlt sich nicht anders an 😉

Aber seinen Namen macht er auf jeden Fall alle Ehre: lauschige 14 Grad und Regen… wir haben für heute noch rund 700 Kilometer vor uns!

Achso, und der Weihnachtsmann war natürlich nicht zu Hause (dafür erstreckt sich sein Dorf gefühlt über 3km, mit 10 großen Parkplätzen und Dutzenden Shops. Aber irgendwo müssen die Weihnachtsgeschenke ja herkommen)

Es stimmt!

Das Wasser am nördlichen Ende der Ostsee ist gefühlt kein Salzwasser mehr… aber trotzdem mussten wir natürlich die Temperatur am nördlichsten Sandbadestrand des Randmeeres prüfen:

Es war ein langer Weg hierher: wir sind insgesamt 720km seit heute Vormittag gefahren.

Gleich als wir Helsinki hinter uns ließen, hatte ich noch versucht, die Ortsnamen zu lesen, nach nicht mal 10 Minuten gab ich das auf: die Zeit während des Vorbeifahrens reicht einfach nicht dafür! Interessante Sprache…

Dafür sind die Finnen als Verkehrsteilnehmer echt nett: Immer wenn man überholen möchte, fahren sie auf den Standstreifen, um Platz zu machen. Ob das hier jetzt zum guten Ton gehört oder ob Uwe, wenn er bei jemandem im Rückspiegel auftaucht, dafür verantwortlich ist – egal.

Ansonsten sind uns hier noch ein paar andere interessante Sachen aufgefallen: auf der Suche nach Abendessen landeten wir in einer ziemlich genialen Bar hier in Kemi.

Leider schlossen die gerade, aber wir bekamen noch ein paar Burger to go, nur die Bierflaschen aus dem Kühler wollte der Keeper nicht rausgeben: hier darf tatsächlich nach 21:00 Uhr kein Alkohol mehr außer Haus verkauft werden. Selbst im Supermarkt nicht, der bis 23:00 offen hat:

Mittlerweile ist es schon nach 23:00 Uhr und es fängt an dunkel zu werden. Zeit, den Tag abzuschließen. Morgen früh geht es zeitig weiter, wenn alles gut läuft sogar bis kurz vor das Nordkap.

Weil geil ist das denn?

Zugegeben, ich bin Finnland – Neuling, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dieser Effekt irgendwann mal abnutzen könnte: Was für eine Landschaft… unglaublich toll, und unmöglich für mich, das hier zu beschreiben, aber gefühlt wird jedes Klischee erfüllt.

Wir sind jetzt über 600km durch Finnland gefahren, auf Grund des engen Zeitplans galt es einfach nur Strecke zu machen: Dank der E75 sind die Reifen jetzt nicht mehr ganz so schön rund…

Mittlerweile ist es halb 6 Nachmittags, wir haben Oulu erreicht und stehen am angeblich schönsten Ostseestrand Finnlands:

Und jetzt geht es noch weiter nach Kemi, der nördlichste Punkt der Ostsee…

Finnland läßt grüßen

Wieso keiner von uns beiden heute morgen auf die Idee kam, dass sich die Handys selbstständig auf die Ortszeit umstellen, weiß ich nicht. Wohl aber, dass wir eine Stunde zu früh in Motorradkluft vor der noch verschlossenen Kaffeetheke standen…

Pünktlich um 9 lag die Fähre am Kai, bis wir allerdings runter waren und alle Formalitäten erfüllten, verging noch einmal eine ganze Stunde. Nun sind wir also seit um 10:00 Uhr Ortszeit unterwegs, immer Richtung Norden…

Das Minimalziel für heute: Oulu, 620km. Schöner wäre natürlich der Nordstrand!

Impressionen zum Tagesausklang…

Also kulinarisch war die Reise bisher auf jeden Fall ein Erfolg 😉

Finnlandzeit = Bordzeit… hier ist es schon eine Stunde später, Zeit schlafen zu gehen. Morgen ist die erste längere Etappe geplant: wenn es bei Euch morgens um 08:00 ist, lassen Uwe und ich uns von insgesamt 260PS durch Helsinki ziehen. Das Tagesziel liegt 650km im Norden – das Ende der Ostsee. Im Ozeaneum lernte ich letzte Woche, dass dort der Salzgehalt so gering sein soll, dass es schon als Süßwasser gelten könnte. Wenn alles nach Plan läuft, werden wir das morgen Abend im Licht der untergehenden skandinavischen Sonne überprüfen!

Hol über…

Wenn man über eine Motorradreise berichten möchte, ist dies nicht ganz so einfach, wenn die guten Stücke festgezurrt 4 Decks unter einem stehen und man den kompletten Tag auf See zubringt…

Von daher heute nur ganz kurz, unser Tag in Bildern:

Um 8 kurz aufgewacht (jaja, wir waren erst halb 5 in den Kojen) und kurz den Blick aus dem Kabinenfenster gecheckt – die Ostsee ist noch da!
Um kurz nach 10 das nächste mal aufgeweckt wurden, von einer SMS… öhm, wo sind wir bitte??? Egal…
13:30 Frühstück, leider nur von der Snackbar. Brunch im Restaurant ging nur bis 13:00… Hallo? Das ist nicht fair, wir können nix dafür, dass die Fähre erst 03:40 ablegte.

Es gab Kuchen mit Fisch!
Sonnendeck am Nachmittag… wie, morgen muss ich wieder aufs Motorrad?
Eine Art Gin Tonic

Mal schauen, was der Tag noch so schönes bereit hält…

Wir sind drauf!

Die Moppeds sind verzurrt, das Sonnendeck erkundet und das erste Bier im Glas.

Morgen den ganzen Tag auf See: Öffnungszeiten der Schiffssauna passen… bis dahin: gute Nacht und tschüss!

Travemünde

So, endlich zu zweit! Und endlich in Travemünde!

Heute wieder nur Kurzstrecke, aber dafür immer schön an der Küste entlang.

Jetzt stehen wir schon seit 1,5 Stunden im Fährhafen, noch geht nix vorwärts. Eigentlich sollte schon seit geraumer Zeit Boarding sein, aber wir denken positiv: je länger wir hier in der Nacht rumstehen, desto kühler wird das mitgeführte Tagesabschlussbier 🙂