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Travemünde

So, endlich zu zweit! Und endlich in Travemünde!

Heute wieder nur Kurzstrecke, aber dafür immer schön an der Küste entlang.

Jetzt stehen wir schon seit 1,5 Stunden im Fährhafen, noch geht nix vorwärts. Eigentlich sollte schon seit geraumer Zeit Boarding sein, aber wir denken positiv: je länger wir hier in der Nacht rumstehen, desto kühler wird das mitgeführte Tagesabschlussbier 🙂

Es geht weiter

Heute ist der 11. August, endlich! Nicht, dass die letzte Woche in Zingst nicht toll gewesen wäre: super schöne Ferienwohnung mit Sauna, perfektes Ostseewetter, wilde Landschaften und ganz viel Fisch! Aber…

Wo kamen nur all die Menschen her: Unglaubliche Massen an lauten, teilweise rücksichtslosen Leuten. Gefühlt hatte jeder Zweite aus seiner Sicht mehr Rechte hier Urlauber zu sein, als der Nachbar… ich glaube, das erste Mal überhaupt in meinem Leben an einem öffentlichen Strand in einen Streit verwickelt wurden zu sein, weil angeblich zu wenig Platz zur Verfügung stand… die armen Leute, müssen wohl lange eingesperrt gewesen sein…

Das macht die vor mir liegenden Tage noch um einiges attraktiver: tausende Kilometer Strecke und mehr Rentiere als Menschen darauf unterwegs. So zumindest die Hoffnung.

Heute wird gemütlich gepackt, nochmal an den Strand geschaut und gegen 19:00 werde ich wohl nach Wismar aufbrechen. Dort werden Uwe und ich uns treffen (in der Hoffnung, dass er pünktlich aus dem Büro und dann gut durchkommt). Irgendwann zwischen 22:00 und 23:00 soll es dann in Travemünde auf die Fähre gehen. Und heute Nacht um 03:00 heißt es: Leinen los!

Letzter Sonnenuntergang von der Südküste der Ostsee…

Vornehm geht die Welt zugrunde

Eigentlich war im Rahmen der Anreise geplant, die 29 Stunden auf der Fähre nach Helsinki in der niedrigsten Kategorie, im Ruhesessel zu bestreiten… irgendwie hat es uns dann aber gerade doch noch gerappelt: Upgrade auf Kabine, und zwar mit hoffentlich schicken Blick von fast ganz oben auf die Ostsee! Das kommt davon, wenn man zu viel Zeit für Vorbereitungen und zum Nachdenken hat. Es wird Zeit, dass es endlich weitergeht…

Hier setzt schon jemand Staub an…

Du bist nicht allein

Eigentlich sollte jetzt eine Woche Funkstille sein, volle Konzentration auf – Nichts!

Ich lernte aber gestern hier jemanden von der Ferienhausanlage kennen, dem die Tiger im Fahrradschuppen auffiel. Schnell stellte sich heraus, dass er selbst ambitionierter Motorradfahrer ist und vor gar nicht all zu langer Zeit ans Nordkap fuhr. Es war ein tolles Gespräch – und die Vorfreude auf nächste Woche steigt weiter!

Aber bis dahin ist noch ein bisschen Entspannung angesagt…

Dieses Gefühl, wenn die Ostsee das erste mal auf dem Display des Navigationsgerätes auftaucht…

… wird nur dadurch übertroffen, wenn man dann endlich dort ist… Heute: Ankunft in Zingst auf dem Darß – endlich wieder Ostsee!

Aus der Uckermark bis hierher waren es rund 210km, also Kurzstrecke sozusagen. Aber mit gestern war ausreichend Zeit, die Ausrüstung noch einmal durchzuchecken und zu testen. Ich bin super zufrieden, alles funktioniert wie es soll. Nur die Sommerhandschuhe bleiben einfach eine Nummer zu klein… Wahrscheinlich werden die aber sowieso nicht wirklich zum Einsatz kommen, da wo wir hinwollen, brauch ich als Frostbeule eh die dicken Dinger!

Ich bin nach wie vor begeistert von der Tiger! Mittlerweile haben wir zwei knapp 3.000 Kilometer zusammen verbracht. Um es kurz zu machen: Es macht einfach nur Spaß, ein tolles Motorrad! Bis auf die Sache mit dem Handling bei langsamen Geschwindigkeit: dank des Gewichtes und dem hohen Schwerpunkt bleibt es dann einfach eine übergewichtige Raubkatze. Und da haben wir zwei noch gemeinsames Entwicklungspotential…

Dennis, Du hattest natürlich Recht: in bestimmten Situationen hängt mir der Umfaller noch im Kopf nach. Ich hab heute wieder gemerkt, dass ich da nicht frei bin und Zuviel nachdenke, statt einfach zu machen… Uwe, Du wirst wohl deinen Spaß mit mir in Skandinavien haben!

So! Da es hier am Bike im Moment nichts mehr zu optimieren gibt und die Winterhandschuhe auch mit dabei sind, gibt es jetzt für mich tatsächlich nichts weiter zu tun, als Urlaub am Meer. Wir lesen uns hier spätestens am 11. August wieder, dann geht es nach Lübeck, zur Fähre nach Helsinki!

Endlich, es geht los

Zumindest für mich… Und eigentlich geht es ja noch gar nicht an das Nordkap: Vor mir liegt eine Woche Ostsee, aber die Richtung stimmt schon mal…

Das Tagesziel heute: Melzow, mit Übernachtung bei René und Kathleen.

Die 330km waren ein toller Einstand: Wann ich genau losfuhr, weiß ich nicht, wahrscheinlich gegen 16:30, aber das war mir ziemlich egal, immerhin ist ab sofort Urlaub! Die Strecke bastelte ich mir Tage vorher zusammen und grob gemerkt: immer Richtung Norden…

Mit Blick auf das Navi war klar: Google Maps und mein Gerät hatten unterschiedliche Meinungen… Nach ein paar Kilometern bauten sich genau in Fahrtrichtung gleich mehrere Regengebiete auf, die so nicht angesagt waren, zumindest laut Wetter App. Also wich ich von der ursprünglichen Route ab, folgte dem Navigationsgerät und 15 Minuten später fuhr ich ganz woanders aber im strahlenden Sonnenschein. Erste Erkenntnis des Tages: das Navi kann Wetter besser als die App!

Auf der gesamten Strecke fuhr ich sicher durch 6 oder 7 Umleitungen. Unglaublich, was und wo schon wieder überall gebaut wird. Ebenfalls unglaublich und wunderschön waren aber auch die Landschaften, die Strecke, die vielen kleinen Siedlungen mitten im Nichts, die mir begegneten – einfach nur, weil kleine gelbe Schilder mit einem Pfeil dafür sorgten, die geplante Strecke zu verlassen. Gefühlt verfranzte ich mich in fast jeder Umleitung. Ob ich das ein oder andere Schild übersah, weil ich alles andere um mich herum genoss oder vielleicht auch mal ein Schild fehlte – wen interessiert es. Zweite Erkenntnis des Tages: ich kann mich gar nicht verfahren, der Weg ist das Ziel!

Erst gegen 22:00 und im Dunkeln kam ich an. Irgendwie verlor ich wohl aus dem Blick, dass auf mich gewartet wird. Bitte entschuldigt, aber ich hatte einen tollen Einstand in dem Urlaub.

Anprobe

Als ich die Tiger kaufte, waren die original Triumph Seitenkoffer dabei (wenn auch schon ein wenig heftig eingedellt). In den letzten Wochen, habe ich noch einiges an Geld ausgegeben: neben einem Haufen Kleinkram kamen noch ein megabreites Topcase und ein paar Sturzbügeltaschen dazu.

Heute, einen Tag bevor es grundsätzlich losgeht, hatte ich das erste mal alles gleichzeitig am Bike, das Topcase das erste mal überhaupt. Man muss es ja mit der Vorbereitung nicht übertreiben…

Kurze Schrecksekunde: Die neuen Gummipuffer unterm Topcase verhindern, dass es einrastet. Mit heftig viel Körpereinsatz klappte es dann aber doch (und die Tiger blieb dabei stehen…). Ich vermute mal, dass ich bei der Reise noch viel Freude mit den Gummidingern haben werde: Wenn sie nicht gerade das Topcase behindern, fallen sie gern mal aus der Halterung… Sollbruchstelle, Ersatz ist dabei…

Warum ein Blog?

Liebe Mutti,

ich weiß, dass Du dir jedes mal Sorgen gemacht hast: Immer dann, wenn ich mit dem Motorrad unterwegs war.

Damit Du dieses mal jederzeit weißt, dass es mir gut geht, kannst Du hier nachlesen, wo wir gerade stecken.

Für alle anderen Interessierten: Einfach nur viel Spaß beim Verfolgen unserer Reise, bei der so ziemlich gar nichts feststeht außer, dass es jetzt los geht und was das Ziel ist… immerhin…

Ich fahre aber nicht alleine

Nach dem Kauf der Tiger Explorer musste erstmal der halbe, ebenfalls motorradfahrende Freundeskreis informiert werden, dass ich wieder auf 2 Rädern unterwegs bin.

Im einschlägigen Messangerdienst wurde auch Uwe angeschrieben. Es dauerte genau 3 Nachrichten, dann war klar: Es geht tatsächlich ans Nordkap, zu zweit und ohne großen Plan…

Somit geht es hier ab sofort neben der Tiger noch um eine GS…

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